Anfang der 40er wird Vater Julius Draeger als Soldat an die russische Front geschickt. Nach einem Brandbombenangriff und Zerstörung der neuen Wohnung werden Mutter und Sohn in der Flammenhölle getrennt. Beide glauben an den Tod des Anderen. Jürgen Draegers Teddybär verbrennt im Luftschutzkeller.
Mit dem Bademantel seines Vaters und Mutters Schlafdecke glückt dem einsamen Kind der Überlebenskampf in der zerstörten Weltstadt. Auf Straßenpflastern und an Trümmerwänden setzt er mit Holzkohle und weißer Kreide Lebenszeichen. Kreide und Kohle sind bis heute die bestimmenden Arbeitsmaterialien in seiner Kunst.
Auf dem Flohmarkt vor dem Berliner Roten Rathaus entdeckt Jürgen Draeger am 15 Juli 2011 ein Buch mit dem Titel NIE WIEDER. Beim Durchblättern sieht er Zeichnungen von Teo Otto, die ihn zu tiefst erschüttern und an seine eigene Lebensgeschichte als vierjähriges Kind Ende des II. Weltkrieges erinnern. Den erworbenen Bildband signiert und datiert er für sich.