In den 50/60er Jahren wurde „Die Ruine“ am Winterfeldplatz in Berlin-Schöneberg ein dynamischer kulturpolitischer Treffpunkt der jungen Generation mit dem Willen neue Maßstäbe setzen zu wollen. Die Örtlichkeit war ein minimaler Restbestand eines großen Wohnhauses aus der Gründerzeit: nun flachgebombt. Nach dem II. Weltkrieg tauschte man auf dem Winterfeldplatz das nötigste zum Überleben. Zum Beispiel Kartoffelschalen gegen Feuerholz.
Der "Winterfeldtplatz" 1957 (Foto: Jürgen Hentschel) und "Die Ruine" 1981 am Winterfeldtplatz (Foto: Unbekannt).
Die Reproduktionen stammen aus dem Buch "Berlin-Schöneberg Blicke ins Quartier 1949-2000" herausgegeben vom Schöneberg Museum im Jaron Verlag.
Im September 1961 haben 3 Künstler die Chance ihre aktuellen Kunstwerke bis November in der Ruine ausstellen zu können. Darunter ist auch Jürgen Draeger.
Die Resonanz des Publikums löst spannungsvolle Diskussionen aus. Dadurch wird die neuen „Hilton-Galerie“ an der Budapester Straße in Berlin auf den jungen Jürgen Draeger aufmerksam. Hier erhält er 1962 die Chance für seine erste Einzelausstellung.
24 Jahre später am 17. November 1985 eröffnete Jürgen Draeger erneut eine Ausstellung in der "Ruine". Mittlerweile war jedoch die ehemalige Location abgerissen und als Kneipe und Galerie Ebersstraße 81 in Berlin Schöneberg umgezogen.