1970 erfolgt die Stillegung des Bethanien Krankenhauses am Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg, ein Abriss kann aber durch Bürgerinitiativen verhindert werden. Das Bethanien wird daraufhin unter Denkmalschutz gestellt und vom Land Berlin gekauft. Seitdem wird es von sozialen Einrichtungen und selbstorganisierten Initiativen genutzt.
Das Bethanien erlangt 1971 größere Bekanntheit durch die Besetzung des ehemaligen Schwesternwohnheims Martha-Maria-Haus – ein Nebengebäude auf dem Gelände des Bethanien. Die Besetzer benennen das Haus in „Georg-von-Rauch-Haus“ um. Der Künstler Jürgen Draeger ist einer der Besetzer und Mitbegründer des heutigen Künstlerhaus Bethanien. Hier enstehen viele seiner Radierungen und Lithografien. Mit dem Berliner Senat einigen sie sich auf eine legale Nutzung als Jugendwohnprojekt. Am 19. April 1972 gibt es eine Razzia im Rauch-Haus. Davon singt die Band Ton Steine Scherben in ihrem Lied Rauch-Haus-Song.
Ton Steine Scherben - Rauch-Haus-Song
2011 feiert das Georg-von-Rauch-Haus seinen 40. Geburtstag als „Jugend- und Kulturzentrum Kreuzberg e. V.
Im Jahr 1973 beschließt der Berliner Senat, im Hauptgebäude das „Künstlerhaus Bethanien“ einzurichten. Heute arbeiten auf dem Bethanien-Gelände rund 25 soziale und kulturelle Einrichtungen. Im Hauptgebäude befinden sich die Druckwerkstatt des Berufsverbandes Bildender Künstler Berlin, die Ausstellungsräume des Kulturamtes Friedrichshain-Kreuzberg (Kunstraum Kreuzberg/Bethanien) und die Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg. Im Juni 2010 ist die Künstlerhaus Bethanien GmbH, die ebenfalls seit 1973 im Bethanien gearbeitet hat, mit ihrem internationalen Atelier- und Ausstellungsprogramm aus dem Hauptgebäude in die Kohlfurter Straße 41–43 in Kreuzberg umgezogen.
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